Glampacker und Globetrotter

Eine Wohnung in Paris? „Mission Possible“!

Mission: Possible!
Mission: Possible!

So habe ich meine Wohnung gefunden

Nachdem ich während vier Monaten täglich jenste Internetseiten abgeklappert hatte, fand ich sie endlich: unsere kleine Stadtwohnung. Fündig wurde ich unter http://www.apariscommechezsoi.com.

Die Wohnung ist für Schweizer Verhältnisse mit 30 Quadratmetern sehr klein, für Pariser Verhältnisse hingegen ganz passabel. Da die Preise in Paris wie schon erwähnt horrend sind, wohne ich mit einer Mitstudentin hier, so halten sich die Mietkosten einigermassen im Rahmen (EUR 550 pro Person, also EUR 1100 insgesamt inkl. Wasser und Internet, exkl. Strom).

Wir haben uns mit der Situation arrangiert, dass wir zu zweit eine 1-Zimmer-Wohnung teilen. Auch wenns mal eng wird: es klappt alles besser als gedacht, wir bleiben ja nicht für immer hier und gerade in den kalten Jahreszeiten ist man nicht so allein und freut sich über die Gesellschaft, die man in einer WG hat. Mit der Wohnung selbst sind wir sehr zufrieden, sie ist wirklich in einem Topzustand und wir hatten das Glück, keine zusätzliche Agenturgebühr entrichten zu müssen. Alles wurde erst neu renoviert, die Küche und das Bad sind sehr modern und vom Wohn- /Schlafraum getrennt.  Wir haben zudem Internet (Wifi und LAN), ein Telefon (Gratisgespräche innerhalb Europas) und eine Waschmaschine mit integriertem Tumbler.

Ich muss hinzufügen, dass ich wirklich Glück gehabt habe, und der Komfort, den wir in unserer Wohnung geniessen, nicht unbedingt dem Pariser Standard entspricht, aber darauf komme ich weiter unten noch zu sprechen.

Wohnung Melanie
Wohnung Melanie

Tipps, Tricks und Links sowohl für Studenten als auch Nicht-Studenten

Hartnäckig bleiben

Leider kann auch ich euch nicht DEN einen Trick verraten, wie es möglichst schnell klappt mit der Unterkunft. Nur: Durchhaltevermögen ist hier das A und O! In Frankreich ist normal, dass man mehrmals nachfragen muss, bis man eine Antwort erhält -> hartnäckig bleiben. Wenn man einen Termin vereinbart hat, muss man ebenfalls geduldig sein, Verspätungen bis zu einer Stunde sind hier leider normal. Mein Vermieter ist auch 40 Minuten zu spät aufgetaucht und hat mit keiner Wimper gezuckt. Am besten stellt man sich schon im Vornherein darauf ein, das schont die Nerven.

Ansprüche

Unter Umständen muss man sich, gerade als Studentin mit beschränktem Budget, von gewissen Vorstellungen und Ansprüchen verabschieden, wie zum Beispiel der eigenen kleinen Wohnung. Man darf nicht vergessen, dass in Paris neben der Unterkunft auch die übrigen Lebenshaltungskosten sehr hoch sind. Wenn man arbeitet und gut verdient, sieht die Situation natürlich etwas anders aus, allerdings steigen dann die Ansprüche und damit auch die Wohnungspreise.

Da es im Winter auch hier kalt wird, empfiehlt es sich, sich nach der Heizung zu erkundigen! Eine Zentralheizung ist hier allerdings nur selten Standard, meist sind elektrische Radiatoren eingebaut, die (sofern sie funktionieren) für angenehme Temperaturen sorgen.

Auch ansonsten muss man seine Ansprüche seinen finanziellen Mitteln anpassen und im Vergleich zur Schweiz mit weniger Komfort bei höherer Miete klarkommen. Es ist hier durchaus üblich, dass:

  • sich zwei Personen eine Einzimmerwohnung teilen
  • eine Person auf der Couch schläft
  • es keine Zentralheizung gibt
  • Gasherde verbreitet sind
  • die Fenster undicht sind
  • es keine Waschmaschine gibt
  • die Nachbarn rund um die Uhr Krach machen und ihr Altglas um 12 Uhr nachts im Innenhof entsorgen
  • das Wasser in der Dusche kaum abläuft
  • auch für ein Haus mit 7 oder mehr Stöcken kein Aufzug vorhanden ist (schön wenn man gerade mit den Wocheneinkäufen nach Hause kommt)
  • die Wohnung zuerst einmal geputzt werden muss

Diese Liste liesse sich natürlich beliebig fortführen und einige Punkte lösen sicher auch ein Schmunzeln aus. Aber es wird klar, dass man im Ausland mit einigen, anfangs vielleicht ungewohnten, Besonderheiten klarkommen muss und eine Wohnung nicht sofort verwerfen sollte, weil ein einziges Kriterium nicht erfüllt wird.

Trotz allem: Wohnen mitten in Paris macht Spass! Der Aufwand lohnt sich…

Meine Linkempfehlungen

1. „de particulier à particulier“

Mein erster erster Linktipp ist „de particulier à particulier“, was so viel bedeutet wie „von privat an privat“. Hier inserieren keine Agenturen, sondern nur Privatpersonen. Wer hier etwas passendes findet, der erspart sich die leiden Agenturgebühren. www.pap.fr

2. Links von Agenturen:

http://www.apariscommechezsoi.com (hier habe ich meine Wohnung gefunden)

http://www.lodgis.com/de/paris

http://www.leparisdedorothee.com

http://www.parisianhome.com

Dies sind nur einige von zahlreichen Agenturen. Tipps für die Suche bei Google: nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch und Französisch suchen. Die Reihenfolge der Schlagworte auch mal ändern, dies bringt wieder andere Ergebnisse. Falls eine möbelierte Wohnung gesucht sein sollte, das Wort „möbeliert“ ebenfalls in die Google-Suche integrieren.

3. Links um eine WG zu finden

http://www.colocation.fr/homepage.php

http://www.appartager.com

http://www.wg-gesucht.de/wg-zimmer-in-Paris.188.0.1.0.html

http://www.studenten-wg.de

Tipp: Viele männliche Inserenten erhoffen sich anscheinend mehr, als nur eine kollegiale Zweckgemeinschaft – davor wurde ich jedenfalls von französischen Bekannten gewarnt. Als Frau deshalb eher vorsichtig sein oder Frauen-WGs bevorzugen…

4. E-Mails an Bekannte, Verwandte, Freunde, Mitstudenten (E-Mail-Verteiler an „alle“) und Arbeitskollegen schicken

Ich war selbst überrascht, wie hilfsbereit und nett viele Mitstudenten waren, die mich nicht einmal persönlich kannten, und versuchten, mir etwas zu vermitteln. Oft würde man auch gar nicht glauben, wohin auch Leute, die man gut kennt, Kontakte haben…

5. Studentenwohnheim

Für Studenten gibt es zusätzlich die Möglichkeit, in einem Studentenwohnheim unterzukommen. Interessant sind meiner Meinung nach die beiden Links:

http://www.ciup.fr

In der Cité Universitaire gibt es 40 Häuser nach Nationen, in denen jährlich insgesamt 10’000 Studenten aus 140 Ländern unterkommen. Das Schweizerhaus wurde von Le Corbusier entworfen, die Webseite findet ihr hier: http://www.fondationsuisse.fr . Das Deutsche Haus ist das Heinrich Heine Haus http://www.maison-heinrich-heine.org.

und

http://www.crous-paris.fr

Hier findet man ebenfalls Studentenwohnheime. Achtung, man muss sich frühzeitig anmelden!

Als Alternative zu den Studentenwohnheimen sind noch die sogenannten Foyers zu nennen. Um eine Liste der verfügbaren Foyers zu erhalten, einfach mal bei der Partneruni nachfragen. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass die Foyers aus meiner Sicht keinen finanziellen Vorteil bieten, sie sind praktisch gleich teuer wie eine andere Unterkunft. Ausserdem habe ich gehört, dass man sich meist ziemlich strengen Regeln fügen muss und die Ausstattung und Hygiene der Küchen und Bäder oft zu wünschen lasse.

6. Gastfamilie

Wer nicht gerne alleine ist, aber nicht in eine WG ziehen möchte oder vielleicht noch einen Teilzeitjob als Babysitter in Erwägung zieht, könnte mit einer Gastfamilie glücklich werden. Über die Suche bei Google findet man auch dazu einige Webseiten, leider habe ich keine davon selbst getestet. Sprachreiseagenturen vermitteln übrigens (leider) keine Gastfamilien, wenn man keinen Sprachkurs mitbucht.

7. www.couchsurfing.org

Diese Seite wurde mir ebenfalls von Bekannten empfohlen, selbst habe ich es noch nie probiert. Couchsurfing ist unter Umständen als Notlösung für den Anfang praktisch, Vorsicht ist hierbei aber warscheinlich auch nicht fehl am Platz.

8. VRBO und Co.

Seiten wie VRBO oder Vacation Rentals sind eine weitere Möglichkeit, um eine Wohnung zu finden. Eigentlich sind diese Seiten zur Ferienwohnungsvermittlung gedacht, man findet aber auch Angebote für längerfristige Mieten, einfach nachfragen. Oft gewähren einem die Vermieter auch Studentenrabatt, wenn sie darauf angesprochen werden.

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