Als ich 2013 in Australien war, unternahm ich eine 3-tägige Bootstour, welche mich zum Great Barrier Reef führte. Ich war derart begeistert von dieser Cruise, dass für mich feststand, dass ich eine solche in der Südsee unbedingt wiederholen möchte. Es brauchte im Vorfeld allerdings ziemliche Überzeugungsarbeit, um Chantal dazu zu bringen, eine Katamaran Cruise zwischen den Gesellschaftsinseln zu unternehmen. Schliesslich ist Wasser, wie einige von euch sicherlich wissen, nicht das Lieblingselement von Chantal. Aber ich blieb hartnäckig und war am Ende erfolgreich, weil wir uns gemeinsam für einen privaten Charter entschieden hatten, bei welchem neben uns Gästen nur noch der Skipper Thereau und die Hostess Lei an Board waren. Im Nachhinein war Chantal von unserem Abenteuer auf dem Meer vollkommen begeistert, aber wie es dazu kam, fassen wir in den folgenden Zeilen für euch zusammen:
Nach drei Tagen in Mücken-City waren wir froh, dass uns Tahiti Yacht Charter um 13 Uhr am Hotelsteg abholte und die Sonne endlich wieder einmal schien. Nach dem Bezug unserer kleinen Koje ging es los und wir segelten zum ersten Schnorchel Stopp in einer nahe gelegenen Bucht. Im Wasser gab es ausser einem vorbeischwimmenden Stingray wenig bis nichts zu sehen. Ganz allgemein mussten wir feststellen, dass die Korallen leider vielerorts bereits abgestorben waren. Nichts mit farbiger Unterwasserwelt oder bunten Fischen, wie wir uns dies erhofft hatten. Dafür ankerte Steven Spielberg mit seiner Luxusjacht an der gleichen Stelle wie wir und liess auch noch Gäste mit dem Helikopter einfliegen. Übernachtet haben wir dann in der Bucht der Haupstadt Huahines in Faa.
Am Morgen begleiteten uns Delfine bei der Abfahrt in Richtung Tahaa. Dort angekommen, machten wir einen ersten Halt beim Motu Mahaea. Ein Motu ist nichts anderes als eine kleine Insel, welche stets einer anderen grösseren Insel vorgelagert ist. Mahaea war eine bilderbuchhafte Insel mit weissem Sandstrand, kristallklarem Wasser und keinen Bewohnern. Mit dem Kanu und dem Standup Paddelboard machten wir uns auf zur Inselerkundung. Nachdem wir von unserer Wassersportaktivität zurückkamen, erwartete uns ein leckeres Mittagessen. Wie es schien, rochen auch ein paar Schwarzspitzenriffhaie, dass es bei uns an Board etwas Leckeres zu essen gab, denn sie umkreisten unseren Katamaran. Hätten wir gewusst, dass dies die schönste Insel auf unserer Tour gewesen ist, hätten wir da übernachten wollen. Leider lichteten wir kurz darauf Anker und stachen erneut in See. Die Fahrt ging weiter an die Westküste Tahaas. Wie sich in der Folge herausstellte, hatte unser Skipper kein gutes Händchen mehr für vergleichbare Motus. Hingegen erfreuten wir uns tagtäglich ab dem super feinen und ausgewogenen Essen unserer Hostess.
Am anderen Tag wollte uns der Skipper eine Rum Fabrik und eine Vanille Plantage zeigen. Naiv sagten wir zu. Die Vanille Plantage bestand aus einer Reihe Vanille Pflanzen zur Anschauung. Stefans Eltern könnten genauso gut einen Rundgang durch den hauseigenen Rebberg anbieten, der aus 5 Pflanzen besteht und erklären wie man Wein macht. Schnell waren wir demnach wieder weg. Am Nachmittag hatten wir noch die Gelegenheit, mit unserem Dinghy (Beiboot) zu einer Perlenfarm zu fahren, wo wir in den aufwendigen Prozess der Perlenzucht eingeführt wurden. Die schwarzen Perlen Tahitis sind die teuersten Perlen weltweit. Dies wundert auch kaum jemanden, wenn lediglich 3% aller gezüchteten Perlen eine perfekt runde Form ohne Fehler aufweisen. Sogar Chantal konnte in Anbetracht der Preise für einmal wiederstehen.
Nach vier tollen Tagen und drei Übernachtungen gingen wir am späten Nachmittag auf der dritten Insel unserer Cruise in Raiatea wieder an Land und freuten uns auf ein bisschen mehr Komfort in Bora Bora. Alles in allem war es ein super Erlebnis, welches wir auf unserer Südseereise nicht missen möchten.
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