Nach der Übernachtung im Brisbane City YHA war es nach dem Frühstück Zeit das Mietauto bei Avis wieder abzugeben und den Flug nach Sydney in Angriff zu nehmen. Zum ersten Mal flogen wir nicht mit Quantas sondern mit der billigeren Tochterairline Jetstar, was sich in der Beinfreiheit bemerkbar machte. Als Unterkunft wählten wir das Nomads Westin Hostel, weil wir in Noosa gute Erfahrung mit Nomads gemacht haben. Das sollte sich aber nicht wiederholen, denn bereits in der ersten Nacht wurde Sandro von einer Kakerlake im Schlaf angefallen.
Sydney Harbor Bridge Climb
Aber der Reihe nach. Nach der Ankunft im Hostel entschieden wir uns spontan gleich noch den Sydney Harbor Bridge Climb zu absolvieren weil bei der 18.40 Uhr Tour noch freie Plätze verfügbar waren. Das war eine sensationelle Entscheidung, hatten wir doch das Glück gleich den Sonnenuntergang auf der Brücke mitzuerleben und dann bei Dunkelheit wieder abzusteigen. Als wir nach 22 Uhr wieder festen Boden unter den Füssen hatten, waren wir hungrig wie ein Bär. Allerdings konnten wir auch nach über einer Stunde kein Restaurant mehr finden, dessen Küche uns noch bedienen wollte. Als letzte Chance blieb nur noch der McDonalds auf dem Heimweg, denn auch alle anderen Fastfoodläden hatten bereits geschlossen.
Sightseeing Tour
Nach der grandiosen Nacht auf den harten Matratzen mit altertümlichen Metallfedern und dem Besuch der Kakerlake gönnten wir uns zuerst einmal ein Frühstück bei Libertys Cafe bevor wir anschliessend die City mit dem Sightseeing Bus erkundeten. Leider gab es nicht wie in London einen live Komentator, sondern nur ein ödes Tonband das mehr schlecht als recht funktionierte. Nach der Tour liefen wir noch zum Botanischen Garten, weil man von da eine spektakuläre Sicht auf die Oper und die Harbor Bridge hat. Da entdeckten wir auch das St. George Openair Cinema. Auf dem Heimweg spürten wir dank Google Maps noch ein wunderbares argentinisches Restaurant (Gaucho Grill) in der Stanley Street auf und liessen uns vom Gaucho mit Fleisch und Rotwein verwöhnen.
Clubbing in Sydney
Zurück beim Hostel erkundigten wir uns an der Reception nach Club Empfehlungen, da online keine Events ersichtlich waren. Da wurde uns das Marquee im Star Casino für den Freitagabend empfohlen. Gesagt – getan. Mit Poloshirt, Chinos und schwarzen Lederschuhen liessen wir uns mit dem Taxi zum Casino fahren. Der Türsteher machte uns dort aber gleich klar, dass wir ohne Hemd nicht reinkommen. Na dann, Taxi zurück zum Hostel, Hemd anziehen und wieder los. Da wir nun für Australien sehr elegant angezogen waren, wollten wir auch gleich noch im berühmten Ivy vorbeischauen. Leider wussten wir nicht, dass es am Freitag zwei verschiedene Clubs sind und gingen einfach beim Ersten rein. Da fühlten wir uns an Clubbing in China zurückversetzt – 99% Asiaten und nur Elektro Musik. Der Türsteher wies uns darauf hin, dass es noch einen zweiten Club gebe mit mehr Europäern. Also nochmals Eintritt bezahlt und los ging es. Der Club war unterteilt in einen Aussenbereich mit Pool und Lounge Musik sowie einem RnB Dancefloor. Viele Gäste hatte es aber nicht und als wir nach 1 Uhr fast die letzten waren, entschieden wir uns dem Marquee nochmals einen Besuch abzustatten. Immerhin erkannte uns der Türsteher wieder und liess uns dieses Mal nach Bezahlung des Eintrittes problemlos rein. War allerdings nicht die beste Entscheidung, denn das Marquee schenkte ab 3 Uhr keinen Alkohol mehr aus, weshalb wir bald nach Hause gehen konnten.
Manly Beach
Am Samstag gegen Mittag stand der Besuch von Manly auf dem Programm. Therese, die wir in Surfers kennengelernt hatten, war mittlerweile auch in Sydney eingetroffen und begleitete uns. Die halbstündige Überfahrt mit der Fähre ist gleichzeitig eine Sightseeing Tour. Das Wasser war deutlich kühler als noch an der Goldküste, aber eine willkommene Abwechslung und so genossen wir den Nachmittag am Manly Beach. Vor der Rückfahrt genehmigten wir uns noch ein Glace, natürlich bei Ben & Jerry’s. Zum Nachtessen gingen wir wieder in die Stanley Street, entschieden uns aber für einen Italiener (Trovata), was eine exzellente Wahl war. Den Abend wollten wir drei GlamPacker noch mit dem Besuch einer der Top 5 Rooftop Bars veredeln. Allerdings war die Terrasse des Hotel Sweeney’s nicht auf einem Hochhaus und eher eine Dachterrasse mit Bar, aber wir hatten mit Therese, wie bereits in Surfers, einen sehr angenehmen Abend.
St. George Openair Cinema
Der Sonntag war leider ziemlich grau und leider hatte auch das Libertys Cafe nicht geöffnet. So entschieden wir uns dem Westfield Shoppingcenter an der Pitt Street einen Besuch abzustatten. Auch hier konnten wir unser Geld nicht gegen coole Kleider eintauschen, weil wir einfach nichts passendes finden konnten. Der Eindruck bleibt also, dass sich Amerika für Shopping besser eignet. Das Highlight des Tages war aber natürlich der Besuch des St. George Openair Cinema. Ein grosses Dankeschön gilt Peter Hürlimann und der Cinerent OpenAir AG für die kurzfristige Organisation der Tickets. Durch diese Hilfe mussten wir am Abend nicht in der langen Warteschlange anstehen, sondern konnten beim VIP Eingang unsere Tickets abholen, was Therese doch etwas beeindruckte. Die Zeit bis zum Film überbrückten wir mit Snacks und Drinks und genossen die grossartige Aussicht auf die Oper und die Harbor Bridge. Wie man auf Schwedisch sagt, es war einfach Nöjd. Der Vampirfilm „Only Lovers Left Alive“ von Jim Jarmusch entsprach nicht ganz unserem Geschmack, aber die grossartige Skyline entschädigte uns. Anschliessend wollten wir nochmals eine Rooftop Bar besuchen, aber am Sonntagabend gegen Mitternacht war einfach nichts mehr geöffnet.
Rose Bay und Bondi Beach
Nach einem letzten Früchstück im Libertys Cafe mussten wir uns am Montag definitiv von Therese verabschieden. Die coole Schwedin mit der wir ein paar sehr schöne, lustige und unterhaltsame Tage erlebt haben, wollte nach Hause und wir mussten ebenfalls weiter. Vielleicht kommt sie uns ja einmal in der Schweiz besuchen oder wir wagen uns auf nach Schweden. Die letzten zwei Nächte in Sydney verbrachten wir in der WG von Sonny im Vorort Rose Bay. Sandro hatte ihn vor Jahren in Miami kennengelernt. Da das Wetter nicht sehr sonnig war, entschieden wir uns am Montagnachmittag für den Bondi to Coogee Walk entlang der Küste. Leider fing es in Bronte an zu regnen und deshalb nahmen wir den Bus zu Bondi Junction um da etwas shoppen zu gehen. Zum ersten Mal entdeckten wir ein paar gute Läden, zum Beispiel den Surfection im Westfield. Den Dienstag verbrachten wir am Bondi Beach und stimmten uns beim Nachtessen (Hurricane’s Grill & Bar) mit Tennis schauen schon einmal auf Melbourne ein. Am Abend gingen wir mit Sonny aber zuerst noch in eine exzellente Cocktailbar (Palmer & Co.) und anschliessend in the place to be am Dienstagabend (Establishment). Sonny produziert mit Hunter n Hornet eine App für Flirttaktik und Verführungskunst und das wollte er uns natürlich live demonstrieren. Zugegeben, seine Sprüche überzeugten zumindest teilweise, dennoch gingen wir alleine nach Hause.