„Los Angeles lockt mit vielen Attraktionen. Nur echt wirkt dabei nichts. Nobody walks in L.A., sagen die Missing Persons in den 80ern. Und sie hatten Recht. Bei einem ersten Blick auf die Karte, den ich mitten in Los Angeles drauf warf, war ich noch der Meinung, dass wir zu Fuss in 20 Minuten in Hollywood sind. Locker. Es waren dann 30 Minuten. Mit dem Auto auf dem Freeway. Alles wirklich alles, liegt weit auseinander. Das war meine erste und wichtigste Lektion in der Stadt der Engel.
Wer seine Zeit in Los Angeles geniessen will, der kommt um Autofahren und Freeway nicht herum – und auch um genaues Planen nicht. Denn die Fahrten auf dem Freeway, von einem Stadtteil zum anderen, sind lang. Obwohl ich mir strengstens vorgenommen habe, mich nicht wie ein Tourist zu benehmen, konnte ich einigen Dingen nicht widerstehen. Auf dem Hollywood Boulevard musste ich mich verliebt neben Johnny Depps Stern hinlegen un dmit meinem Filmliebling Dorothy aus dem Film „Der Zauberer on Oz“ für einen Dollar ein Foto knipsen. Doch so glamourös wie in meinen Vorstellungen war Hollywood nicht.
Etwas schillernder erlebte ich Beverly Hills. An der Strasse, wo Michael Jacksons Villa steht, verteilt eine Frau VIP-Maps. Dort sind alle Häuser der Promis eingezeichnet. Celebritys stalken – welch schöner Zeitvertreib. Des Weiteren sieht es auf den Beverly Hills aus, wie in einer Ami-Soap: Eine Villa mit perfekt gemähtem Garten folgt auf die nächste. Jungs spielen vor dem Haus Basketball und etwas zu dünne Frauen joggen sich erste Anzeichen von Cellulite weg. Begeistert bin ich vom Besuch der Universal Studios. Vor allem weil ich die „Wisteria Lane“ der TV-Soap „Desperate Housewives“ entlangfahren kann.
Ein weiteres Highlight ist „El Pueblo“ mit seinem bunten Treiben. Das mexikanische Viertel war 1781 der Gründungsort von L.A. Hier lohnt es sich, den bunten Markt auf der Hauptstrasse entlang zu schlendern. Er ist ein Paradies für Sammler. Und im Restaurant La Golondria kommen Liebhaber der mexikanischen Küche voll auf ihre Kosten.
In Los Angeles kann man viel erleben. Aber ehrlich: Ein zweites Mal muss das für mich nicht sein.“
Joëlle Weil ist Redaktorin bei Ringier. Der Original-Artikel wurde im „Blick am Abend“ vom Mittwoch, 18. November 2009, unter dem Titel L.A. loves to entertain you publiziert.
Kommentar von Stefan:
Um Los Angeles zu sehen braucht man definitiv ein Auto, weil L. A. aus vielen einzelnen Städten/Stadtteilen besteht. Neben Hollywood lohnt sich meiner Meinung nach auch ein Besuch in Santa Monica und in Venice Beach. Los Angeles Downtown bietet ausser einem Market eigentlich keine Sehenswürdigkeiten. Wie von Joëlle Weil erwähnt sind die Universal Studios ein Highlight. Man sollte sich die VIP-Tour in Betracht ziehen, da man dann auch hinter die Kulissen schauen kann. Leider wurde bei unserem letzten Besuch in der „Wisteria Lane“ gerade gedreht und deshalb haben wir davon nicht sehr viel gesehen. Alle Pretty Woman Fans sollten natürlich noch im Beverly Wilshire Hotel am Ende des Rodeo Drive vorbeischauen. Um möglichst nahe zum Hollywood Sign zu kommen, folgt man von Hollywood aus der Franklin Ave und biegt links in den N Beachwood Drive ab und folgt diesem.