Glampacker und Globetrotter

Transsib: Sightseeing Baikalsee

Den Tag starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück in unserem sehr komfortablen Hotel Imperia. Der edel aussehende Frühstücksraum wird am Abend wohl in ein Restaurant mit Musik umgewandelt. Es fehlte an nichts, Orangensaft, Tee, Pancakes, Omletten, Eier, Toast, Jogurth und sogar Früchte gab es auf dem Buffet.

Anschliessend checkten wir aus dem Hotel aus und unsere deutsch sprechende Führerin und ein Fahrer warteten bereits. Wir fuhren von Irkutsk auf der teilweise vierspurig geteerten Strasse, welche extra für den Besuch vom damals amerikanischen Präsident Eisenhower gebaut wurde Richtung Baikalsee. Für die lokale Bevölkerung enttäuschenderweise kam Eisenhower nie zu Besuch. Unterwegs wollte unsere Touristenführerin uns unbedingt noch ein Freilichtmuseum zeigen und knüpfte uns dafür 165 Rubel (6.60 Franken) ab. Die sibirische Version des Ballenbergs, also nicht gerade the place to be.

Danach fuhren wir weiter nach Listwjanka am Baikalsee. Das mehrere Kilometer lange Dorf liegt rund 70 Kilometer von Irkutsk entfernt. Als erstes fuhren wir zu unserem Chalet. Gemäss meiner Vorstellung am Ufer des Baikalsees, in Wirklichkeit aber in einem kleinen Seitental, 15 Minuten zu Fuss entfernt vom See. Das Baikal Chalet an der Gudina Street 75 sieht aus wie eine grosse kanadische Blockhütte. Meiner Meinung nach eigentlich ziemlich schön, einfach am falschen Ort. Michael stört sich daran, dass im Speiseraum nicht alle Tische gleich hoch sind und der Türrahmen mit Tüchern abgedichtet ist. Kein Vergleich zum Hotel in Irkutsk und das ist wohl auch genau das Problem, dass wir die beiden Unterkünfte miteinander vergleichen.

Nach dem Zimmerbezug gab es um 13 Uhr Mittagessen. Der Start war eine Fischsuppe mit Gemüse. Oder besser gesagt Fischstücke und Gemüse eingelegt in Wasser und Öl. Danach folgte Reis und Poulet, wobei das Huhn wohl die besten Tage bereits hinter sich hatte. Zum trinken konnten wir uns mit Tee bedienen.

Es folge die Tour durch Listwjanka. Der lokale Fisch- und Souvenirmarkt machte bereits zu und so fuhren wir durchs Dorf ans andere Ende bis zum Baikalmuseum. Das Museum wurde als Forschungsstation des Baikalsees gegründet und beinhaltet neben dem Museum auch noch Aquarien mit den verschiedenen Tieren des Sees, darunter die speziellen Baikalrobben. Natürlich mussten wir auch noch die Wassertemperatur auskundschaften und es war wirklich so kalt wie geschrieben, rund 10 Grad. Der Legende nach leben wir nun ein Jahr länger, weil wir die Hand ins Wasser gelegt haben. Wären wir baden gegangen, hätten wir 10 zusätzliche Jahre erhalten können, dafür ist das Wasser aber definitiv zu kalt und es windet die ganze Zeit.

Weiter ging es zum Hotel Baikal. Der Betonbunker liegt leicht erhöht und so konnte man auf den See hintersehen. Unsere Touristenführerin und der Fahrer verabschiedeten sich und wir genossen die warmen Temperaturen mit nur wenig Wind auf der Terrasse des Hotels mit einem Ice Tea und einem Glacé, das wohl bereits im letzten Jahr abgelaufen war. Das Hotel Baikal liegt übrigens in der Nähe des Skiresorts mit einem alten Sessellist und zwei Skipisten. Die meiste Zeit verbringt man im Winter wohl beim Anstehen am Sessellift, denn dieser ist mit vier Masten sehr kurz.

Anschliessend liefen wir die ganze Strecke durch das langgezogene Dorf Listwjanka zurück und wir machten Fotos vom See, den Häusern und allem was uns vor die Linse kam. Per Zufall entdeckten wir sogar noch zwei eingesperrte Bären in einem Gehege, leider durften wir von denen keine Fotos machen. Die Bedingungen im Eisengitter entsprechen wohl auch nicht den gültigen Tierschutzvorschriften.

Um 19.30 Uhr gab es das Nachtessen in unserem Chalet und wir befürchteten bereits, dass es wieder eine Suppe geben würde. Allerdings waren wir angenehm überrascht vom lokalen Omul Fisch mit Kartoffeln. Wir stellten auch fest, dass durchaus noch andere Personen in dieser Unterkunft wohnten, die anscheinend einem Bergsteiger gehört.

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